Der Goldene Schnitt
Mātrāmeru („Berg der Kadenz“)
PHI ist das Tor um alles Leben und alles was IST, in seiner Ganzheit zu erfassen.
Im Ayurveda ist das goldene Verhältnis von besonderer Wichtigkeit, da sich alles um den Ausgleich, um die Balance der Doshas dreht.
Die Beschreibung der Proportion als die goldenen oder göttlichen Verhältnisse ist auch deshalb so passend, da es uns hilft die Schönheit und Allumfassendheit dieser Proportion zu verstehen.
Anders als in TCM, wo durch Yin und Yang zwei Faktoren ausbalanciert werden sind es im Ayurveda drei.
Rajas und Tamas werden durch Satva vereint; die beobachtende Instanz, die weder mit dem Akt der Beobachtung noch mit dem Objekt der Beobachtung eine Bindung eingeht, sondern sich mal hier mal da sich mehr zuwendet um die Harmonie dieser Beiden zu ergänzen und zu vervollkommnen.
Darkness there was at first, by darkness hidden;
Without distinctive marks, this all was water;
That which, becoming, by the void was covered;
That One by force of heat came into being;
Who really knows? Who will here proclaim it?
Whence was it produced? Whence is this creation?
Gods came afterwards, with the creation of this universe.
Who then knows whence it has arisen?
Whether God’s will created it, or whether He was mute;
Perhaps it formed itself, or perhaps it did not;
Only He who is its overseer in highest heaven knows,
Only He knows, or perhaps He does not know.
Rigveda 10.129
In Balance sein bedeutet eben nicht genau in der Mitte, sondern dem Lebensabschnitt, der Tageszeit und der persönlichen Konstitution gemäß in Harmonie mit dem ganzen Universum zu sein und durch den goldenen Schnitt alles was uns umgibt und in uns ist auszugleichen.
Auch die Kerne einer Sonnenblume sind nicht einfach im Kreis angeordnet, sondern folgen dem komplexen Muster von Matrameru.
Φ, Phi ist ein in Vielem verborgener Faktor, dessen Einfluss und Bedeutung für alle zusammenhänge im Universum nicht hoch genug geschätzt werden kann.
In Sanskrit gibt es 54 Buchstaben und je einen männlichen und einen weiblichen Aspekt also 54 mal 2 = 108.
108 drückt die Einheit und Allumfassenheit von Shiva und Shanti aus.
1+0+8 = 9, in der Numerologie die universelle Liebe, Ewigkeit und Erweckung.
Der Sonnengruß wird in 9 Runden von 12 ausgeführt, was wieder 108 ergibt. Pranayama werden in zirkeln von 108 ausgeführt.
In der Vaisheshika der vedischen naturphilosophischen Lehre, niedergeschrieben nach älteren oralen Überlieferungen ab dem 2. Jahrhundert v.Chr. wurden folgenden astronomischen Brechungen angestellt, die mit recht großer Genauigkeit immer wieder die Zahl 108 aufzeigen.
Sonnendurchmesser 108x der Erddurchmesser (nach heutiger genauer Bestimmung 109,3x).
Distanz von der Erde zur Mond = 108x Monddurchmesser, (nach heutiger genauer Bestimmung 109,8x).
Distanz von der Erde zur Sonne ca. 108 Sonnen Durchmesser (nach heutiger Bestimmung 109,8x).
In der Hindu Tradition sind die Mukhya Shivaganas, die 108 Gefolgswesen von Shiva bekannt; inder Bhagavad Gita wird Krishna von 108 Anhängern in die heilige Stadt Brindavan begleitet.
Es gibt 108 Divya Desams, wichtige heilige Stätten, die mit Vishnu in Verbindung gebracht werden. Das Kosmische Ei bildet sich aus den Durchmessern von Erde und Mond.
108 und der menschliche Körper
Es werden 108 Marma-Punkte bezeichnet, diese sind den TCM Meridianknotenpunkten ähnlich. Sie gelten in Ayurveda als heilige Punkte am Körper aus Fleisch und Blut und stellen eine energetische Verbindung mit der Ur-natur und dem ganzen Universum dar.
Viele Verhältnisse im Körper stehen im golden Schnitt zueinander
Fibonacci Pingalareihe
Mātrāmeru oder Berg der Kadenz, bei uns nur unter dem Namen Fibonacci Reihe bekannt, wurde von islamischen Gelehrten aus Indien an die Mittelmeerküste gebracht, wo der junge Leonardo Bonacci sie im 13. Jahrhundert erlernte. Er war es dann, der dieses alte vedische Wissen nach Europa brachte, ohne dass modern Mathematik.
Mit dem Matrameru kann der unendliche Kettenbruch aus Einsern dargestellt werden und ergibt den goldenen Schnitt.
Matrameru, der Berg der Kadenz, ist eine Zahlenfolge, die die perfekt balancierten Verhältnisse in der Natur und des ganzen Lebens in größter Harmonie mathematisch darstellt. Der Goldene Schnitt ist in der DNA ebenso zu finden wie in den Körperproportionen, wie im Versatz von Blättern und in den Spiral-Anordnungen von Sonnenblumen.
Die früheste schriftliche Quelle von Matrameru („Berg der Kadenz“) findet sich in der Chandah-shāstra („Kunst der Prosodie“) von Pingala (um ca. 450 v. Chr. also fast 2000 Jahre vor Fibonacci. Auch an dieser Stelle sprechen wir nur von der Niederschrift dieser sicher wesentlich älteren Erkenntnis dieses Konzeptes. Erst im 6. Jahrhundert n. Chr. wird das Geheimnis diese Zahlenfolge im Zusammenhang mit der Wissenssicherung der alten slokas und sutren aufgedeckt. Seit alters her war es üblich die Metren der slokas durch regelmäßige Verteilung kurzer und langer Silben so zu ordnen, dass jede nachträgliche Veränderung, Weglassung oder Einfügung sichtbar wird. Wie alle Aspekte der vedischen Kultur wird ein fächerübergreifendes allumfassendes Konzept angestrebt und auch die Literatur verwendet Mathematik.
Dieses Konzept wird in den Veden als Gold von Kubera (Gott des Wohlstandes und der Liebe) bezeichnet, also ist sogar die Bezeichnung goldenes Verhältnis vedisch.
Der Goldene Schnitt „die Proportion des Lebens“
Diese Aufteilung wird seit tiefster vorgeschichtlicher Zeit mit dem Empfinden von perfekter Harmonie und Schönheit Verbunden. In der europäischen Antike wurden die bedeutendsten sakralen Bauwerke und später in der Renaissance die wichtigsten Gemälde nach diesem ewigen Prinzip der Ordnung komponiert.
Geometrisch entstammt das Konstrukt Fünfstern und wird der Venus zugeschrieben.
Der Goldene Schnitt ist die Proportion der Harmonie des Lebens und des Universums.
Der Venus wurde von alters her Attribute der Liebe, der Weiblichkeit und Fruchtbarkeit zugeschrieben. Wird die Bahn der Venus über 8 Jahre hinweg beobachtet so ergibt das symmetrische Muster der pentagonalen Rose das Verhältnis 5:8; = goldener Schnitt.
Das Gold wird auch dadurch symbolisier, dass die Rose der Venus die heliophärische Plasma-Zone der Sonne markiert.
Es ist nicht überliefert, ob die Erkenntnis von der Venusrose aus der „Matrameru“ stammt oder die Kadenz vorher bekannt war und in der Venusbahn wiedergefunden wurde. Die Orbitalproportion von Venus zu Erde ist 13 zu 8; wieder der goldene Schnitt.
Alle Verhältnisse im Pentagramm sind im Goldenen Schnitt.
Der Goldene Schnitt ist der Teiler, bei dem immer Bezug auf das Nächstgrößere und dadurch aufs Ganze genommen wird. Der goldene Schnitt vermittelt zwischen den Polen der Dualität.
Das Paradoxon zwischen Teilung und Rückbezug auf das Ganze wird aufgehoben. In der Natur begegnen wir, vom Kleinsten bis zum Größten, immer dort, wo Ordnung und Harmonie herrschen, dem Goldene Schnitt mit seinen verbindenden Eigenschaften.
Das Entwicklungsideal vom Leben selbst folgt diesem Muster und bringt es immer wieder zum Vorschein. Ayurveda erkennt dies als Urprinzip der Harmonie an und nutzt es diagnostisch und therapeutisch, um die ansprechende Schönheit und Harmonie der Balance wiederherzustellen.
Wie sieht also die DNA aus?
Die DNA ist ein spiralförmiges Molekül. Die Spiralwindung basiert sehr direkt auf dem Goldenen Schnitt. Sieht man in die Spirale dieses Moleküls, erkennt man eine 10er Struktur, der Verdoppelung des Fünfeckes. Auch hier ist direkt der Goldene Schnitt ablesbar. Der Durchmesser dieser Spirale beträgt 21 Ångström und die Länge einer Umdrehung 34 Ångström. 34 und 21 sind zwei aufeinanderfolgende Zahlen der matatameru, (Fibonaccireihe) und stehen im Verhältnis 1,61 zueinander.
Für den Goldenen Schnitt ist die Wurzel aus 5 nötig. Diese Wurzel lässt sich mit etwas Umweg in dem Genesismuster konstruieren, ist aber nicht die ursprüngliche Qualität des Genesismusters. Der goldene Schnitt findet sich in Fünfersymmetrien aber nicht in Dreier- oder Sechsersymmetrien.
Der Hexagon ist die Auflösung der Nichtintegrierbarkeit der Sechser-Symmetrie im Matrameru Durch die Unmöglichkeit, eine Ebene mit regelmäßigen Sechsecken vollständig zu bedecken, durch die Integration der Fünfecke ergibt sich die sphärische Wölbung. Diese Körper werden Fullerene genannt. Das kleinste Fulleren ist ein Dodekaeder, C20, und besteht nur aus pentagonalen Kohlenstoffringen. Bislang sind C60 die größten bekannten natürlichen Fullerene.
Als Fullerene werden hohle, geschlossene oft symmetrische Moleküle aus Kohlenstoffatomen, die sich in Fünf- und Sechsecken anordnen, bezeichnet. Neben Diamant, Graphit, Chaoit und Graphen stellen sie eine weitere Variante des chemischen Elements Kohlenstoff dar.
Kohlenstoff ist das Material des Lebens, alles was uns Körperlich ausmacht hat mit Kohlewasserstoffen und Kohlehydraten, zu tun und unser Skelett besteht vorwiegend aus Kalzium. Fette, Lipide bestehen aus C, H, und O, was wussten die Alten da noch alles, oder ist das alles nur zufällig?
Das Leben teilt sich in seinen wichtigsten lebens-Abschnitten nach der Matrameru
Die klassische vedische Teilung der Lebensabschnitte:
Empfängnis und Geburt werden je mit 1 gebildet, das Este Lebensjahr mit 2, mit 3 ist die Grundanlage fertig ausgebildet, mit 5 das Ego, mit 8 die Persönlichkeit, mit 13 endet die Kindheit, mit 21 ist die volle Reife und das Ende der Lehrlingszeit erreicht, mit 34 ist die Meisterschaft erreicht die bis 55 ausgeübt wird. Mit 55 beginnt die Guruzeit, der Beginn des Weitergebens, mit 89 ist das hohe Greisenalter und mit 108 die Vollendung des Lebens erreicht.
Praktischer Nutzen von Matrameru um das Gehirn geeigneter zu verwenden
Die Menschheit neigt dazu ihre eigene Zeit stehts als dem absoluten Höhepunkt der Erfahrung und des Wissens zu betrachten. Blickt man aber auf die völlige Integrationsfähigkeit aller Wissensgebiete einer Kultur könnte das als Anhaltspunkt für die Reife oder den Entwicklungsgrad herhalten.
Unsere Zeit ist gekennzeichnet davon, dass wir die Wissensgebiete in einem Zustand der Expansion beobachten sie und immer weiter auseinandertriften. Es gibt vereinzelt Bemühungen das Verbindente zu suchen, diese Bemühungen sind allerding noch recht zaghaft und deuten auf eine Junge noch nicht Reife Menschheitskultur hin. Man könnte auch das Bestreben der Wissenschaft durch aktives Gründen von Start-ups und hektisches Patentanmelden von Allem und Jedem als Indiz für eine noch vorwiegend materielle und trennende Weltsicht bei unserer Geisteselite sehen. Das Verbindende und das zur kollektiven Teilhabe einladende einer Wissens Kultur steht ganz am Ende eines solchen Entwicklungs- Weges.
Am Höhepunkt der vedischen Kultur war das Wissen aller Wissenschaftsgebiete so integriert, dass keines ohne Querverbindungen zu allen andern betrachtet wurde.
Alles war mit allem vollständig verwoben und interdependent.
Das Wissen wurde, in perfekt nach den Regeln des Matrameru gegliederten Rhythmen, so gehirngerecht aufbereitet, dass es leicht und ohne Qualitätsverlust auswendig gelernt und jederzeit abgerufen werden konnte. Durch die völlige Harmonie in der goldenen Verhältnismäßigkeit konnte sofort jeder Fehler erkannt und bereinigt werden. Das Wissen konnte so fehler- und verlustfrei von Meister zu Schüler „transportiert“ werden und über Jahrtausende unverändert bestehen. Keine Kriege oder Naturkatastrophen konnten dem Menschheitswissen etwas anhaben, solange es noch einen Vaidya gab, der Matrameru verstand und die Veden singen konnte.
„Chandas Sutra“ oder „Chandas Shastra“
Hier kommt das Konzept der „Sanskrit-Prosodie“ ins Spiel. Sie ist im Grunde eine Methode, die auf Rhythmen und Anordnung der Töne basiert. Es ist nicht nur eine Methode, sondern tatsächlich ein weites Forschungsgebiet, in dem natürliche Rhythmen bestimmt werden, um einen Rahmen für die Poesie zu bilden, der für die Ohren sehr angenehm ist. Die sutras oder shastras, die dann auf der Grundlage dieses Rahmens verfasst werden, halten sich an die Naturgesetze und den goldenen Schnitt, wodurch sie von Natur aus angenehm klingen. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie mit minimalem Aufwand für lange Zeit in Erinnerung bleiben. Dieser „angenehme“ Effekt im Sanskrit wird „Chanda“ genannt und basiert auf dem Wurzelwort „Chand“, was „angenehm“ bedeutet. Daher wurde dieser Poesierahmen, dessen Ziel es war, angenehme Gedichte zu produzieren, auf Sanskrit „Chandas“ genannt. Es ist ein Werkzeug um Sutra / Shastra, mit all dem gewaltigen Wissensschatz der Veden, durch diese Methode unveränderlich fest und harmonisch in das Gehirn zu fixieren. Die moderne westliche Neuro-Psychologie, Pädagogik und Mnemotechnik sind davon noch weit entfernt.
Betrachten wir einen einfachen hypothetischen Fall von nur 2 Takt-Schlägen pro Shloka. Wie viele Kombinationen von Laghus (kurze Silbe) und Gurus (lange Silben) können mit dieser Annahme gebildet werden?
Da es nur 2 Taktschläge gibt, kann es entweder mit 2 Laghus oder 1 Guru gefüllt werden. Das Bedeutet, dass es 2 Kombinationen gibt.
Wenn es 3 Taktschläge gibt. Sind folgende Varianten möglich:
1) 1 Laghu & 1 Guru
2) 1 Guru & 1 Laghu
3) Alle 3 Laghus
Es bedeutet also, dass wir 3 Kombinationen haben können. Gibt es drei Möglichkeiten, kurze und lange Silben anzuordnen, wird ein shloka mit drei Silbenschlägen komponiert. Bei 4 Taktschlägen habe ich 5 Möglichkeiten zu Kombinieren. Bei 5 sind es 8, bei 6 sind es 13…..
Zusammengefasst sehen wir, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34… Matrameru bis…N als Kombinationen. Man könnte es durchaus als vorgeschichtliches Verständnis von Blockchain bezeichnen.
Selbst unser Gehirn folgt in der Verarbeitung von Wissen und Erinnerung dem Gesetz des goldenen Verhältnisses, alles hängt mit allem zusammen, von Anfang an.
Dieses Wissen um matrameru in der Gramatik war bis ins 6. Jahrhundert n. Chr. geheim, wurde aber von alters her von den vaidyas zur Sicherung und unverfälschten Weitergabe des Wissens an ihre Schüler genutzt.
„Ein Gramatiker freut sich mehr über eine eingesparte Silbe als über die Geburt seines Sohnes“.
Sanskritsprichwort, Urheber unbekannt
Darin könnte auch das Geheimnis der außergewöhnlichen Wirksamkeit von Mantra liegen. Mantra verknüpft die Harmoniegesetze des Universums mit Klang, Frequenz und Wunsch oder Wille des Menschen.
Durch Matrameru stehen sich Ursache und Wirkung nicht als Gegensatz gegenüber sondern überlagern sich. Die Grenze wird über Zeit und Raum hinweg aufgehoben.
Der Schöpfungsakt ist die weibliche Energie und Matrameru durchzieht wie ein roter Faden alle Aspekte der physischen und geistigen Existenz.
Wohin auch immer wir blicken es ist immer Mahakala, das Prinzip der Unnatur, die Entsprechung der weiblichen Schöpfungskraft, die wie sehen.