menstruation

Ayurveda ist ein ganzheitliches medizinisches System. Das Forschen, Lehren, Lernen, Verstehen und Praktizieren von Ayurveda erfordern ein besonderes Gewahrsein und eine tiefe Einsicht in seine philosophischen und spirituellen Grundlagen. Die Bedeutung der überlieferten Weisheiten werden so in einem klaren Licht erscheinen und die vielfältigen Dimensionen beleuchten. Erst dadurch wird eine umfassende Sicht aller Zusammenhänge möglich. Das gesamte Wissenserbe des Ayurveda dreht sich um eine zentrale Achse einer fundamentalen philosophischen und spirituellen Wahrheit. Das Ignorieren oder Verleugnen dieser Mitte ist jedoch gleichbedeutend mit dem Verlust der Balance und der Zugehörigkeit zu dieser Mitte!

Dies ist der Versuch einer Beschreibung und Interpretation altindischen Erfahrungswissens. Es ist keine schulmedizinische Anleitung. Vor dem Gebrauch aller hier genannten Heilmittel wird darum ausdrücklich gewarnt.

Im Eurastramed Institut tritt an Stelle einer Arzt-Patient Hierarchie ein gemeinsames Erforschen deiner Beschwerden anhand des vedischen Heil-Wissens auf Augenhöhe mit erfahrenen gut ausgebildeten ayurvedischen Medizinern.

WARNUNG: In Österreich sind Diagnose, Therapie und Prognose exklusiv den Ärzten der Medizinischen Wissenschaft vorbehalten!

Ayurveda über die Menstruation

Der Gesamte Organismus ist auf Ausleitung und Erneuerung eingestellt.

Die traditionelle ayurvedische Medizin hat eigene Empfehlungen, wie eine Frau sich während der Menstruation verhalten soll, die auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich anmuten.

Die menstruierende Frau sollte sich so viel geistige und körperliche Ruhe wie möglich gönnen. Bei Beschwerden ist sogar eine Bettruhe von drei Tagen von Beginn der Periode empfohlen.

An den ersten drei Tagen der Menstruation sollte weder geduscht, gebadet noch die Haare gewaschen werden, da der Körper sich in einem intensiven Erneuerungsprozess befindet. Über den Körper fließendes Wasser unterbricht energetisch diesen Vorgang und es kann mehrere Stunden dauern, bis das Bluten wieder einsetzen kann.

Dies ist aus dem nicht ausschließlich materiellen Zugang von Ayurveda zu Körperlichen Vorgängen erklärbar.

In der ayurvedischen Lehre ist die Menstruation kein unreiner, sondern ein heiliger Prozess, deshalb wird auch keine besondere oder überhöhte Reinigung angestrebt. Natürlich soll die Hygiene nicht leiden, sondern das Waschen soll eher mit Waschlappen und weniger Wasser erfolgen und nur das Fließen von großer Wassermenge soll vermieden werden.

Massagen, besonders mit Öl sind während der ersten drei Tage ebenso zu vermeiden.

Die Menstruation gehört energetisch zum Apana Vayu ist einer der fünf Pranas (Winde), einer nach unten gerichteten Bewegung des subtilen Hauches.

Auf subtiler Ebene ist Apana Vayu die Energie hinter der Liebe, der Spiritualität und die Energie hinter der Kreativität und den Künsten; Apana Vayu hat eine Fülle von verschiedenen Aufgaben. So ist auch der erneuernde und schöpferische Prozess der Menstruation zu verstehen, der mit der Einnistung einer neuen Lebenskeimzelle im Uterus endet. Apana Vayu, bewegt sich abwärts vom Nabel in Richtung Wurzelchakra.

Während der ersten drei Tage der Menstruation sollte kein Abhyanga (Ganzkörper-Ölmassage) gegeben werden und die menstruierende Frau sollte auch keine Massage bekommen.

Ursachen von Menstruations-Beschwerden

Apana Vayu ist die Energie hinter der MenstruationFrauen die Menstruationsbeschwerden haben, haben oft ein unregelmäßiges Apana Vayu

So ist auch die Empfehlung zur sexuellen Enthaltsamkeit während der Periode zu verstehen, da diese den Prana-Fluß entgegenwirkt.

Vata hat seinen Sitz im unteren Teil des Körpers und sorgt auch für Rajah (Menstruation). Diese Energie und ihre nach unten gerichtete Bewegung sollte nicht gestört werden.

Um das Vata nicht übermäßig zu aggravieren sollte auch auf Sport und körperliche sowie geistige Überanstrengung verzichtet werden. Stark aktivierenden Yoga-Asanas, wie Surya Namaskar sollen vermieden werden.  Spaziergänge und sanfte Übungen und sind jedoch förderlich.

Die ayurvedische Sicht bezieht stets alle körperlichen, geistigen und seelischen Ursachen die Betrachtung mit ein. Deshalb sollen Situationen die Ärger, Sorgen, Ängste oder Stress hervorrufen, gemieden werden.

Je stärker die Beschwerden bei der Menstruation sind, desto mehr sollte Ruhe eingehalten werden.

Menstruationsbeschwerden nach Konstitutions-Typ

Dysmenorrhoe wird nach der ayurvedischen Lehre in drei Typen nach Vata, Pitta und Kapha unterteilt.

Um eine erfolgreiche Behandlung durchführen zu können, ist es wichtig, die Ursache der Störung nach den Dosas genau zu kennen.

Vata Dysmenorrhoe

Beschwerden:

Starke Schmerzen bereits vor Beginn der Periode, Völlegefühl, Schmerzen im unteren Rücken und im Unterbauch. Verstopfung, Krämpfe und Schlafstörungen. Geringer Fluss des Menstruationsblutes.

Empfehlung:

Rizinusöl sanft am Unterbauch einmassiert.

Eine Mischung von Ashwagandha, Tagar und Vidari zu gleichen Teilen. Ein Teelöffel dieser Mischung, (ca. je 3g) mit warmem Wasser nach dem Mittag- und Abendessen einnehmen.

Pitta Dysmenorrhoe

Beschwerden:

Große Blutmenge, empfindliche Brüste, Neigung zu Reizungen und Entzündungen, Brennen beim Wasserlassen, häufige Blasenreizung/Entzündung, leichte Reizbarkeit und emotionale Überempfindlichkeit, Hitzewallungen. Eine starke Menstruationsblutung kann eine Folge dieser Störung sein.

Empfehlung:

Kokosöl sanft in dem Unterbauch einmassieren wirkt beruhigend und entspannend.

Einen halben Teelöfffel (4-5g) Shatavari Pulver 2 mal täglich nach den Mahlzeiten mit warmem Wasser einnehmen.

Bei sehr starker Menstruationsblutung zusätzlich 2 mal täglich einen halben Teelöffel (4-5g) Ashoka Pulver in ein kleines Glas mit warmem Wasser einrühren und vor dem Mahlzeiten trinken.

Kapha Dysmenorrhoe

Beschwerden:

Flüssigkeitseinlagerungen/Stauung im Bindegewebe, Schweregefühl, Völlegefühl, Müdigkeit, Lethargie.

Empfehlung:

Senf- und Rizinusöl in gleichen Anteilen sanft am Unterbauch einmassiert wirkt lindernd bei Kapha-Symptomen.

Einen halben Teeloffel mit der Mischung aus folgenden Kräuterpulvern: 3-4g Punarnava, 3-4g Manjistha und 1g Trikatu mit wenig warmen Wasser einnehmen. (Achtung scharf, reichlich warmes Wasser nachtrinken).

Generell:

Einige Tage vor und während der Regel; ayurvedischer Schonkost.

Wenig Sport, sich schonen und entspannen.

Wenn du dich während des gesamten Zykluszeitraumes an Ernährungsempfehlungen für deinen eigenen Konstitutionstyp orientierst und täglich einige sanfte Yogaübungen ausführst, sollten die Menstruationsprobleme und die Schmerzen bald vergehen.

Die Einnahme von Aloe Vera-Gel oder -Saft (Kumari) und von rotem Johannisbeersaft ist empfehlenswert.

Sollten die Beschwerden nicht innerhalb von 2 Monaten vergehen ist zu überprüfen, ob nicht eventuelle eine Endometriose vorliegt.

Pancha karma

Eine Panchakarma-Kur ist bei Menstruationsbeschwerden sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene besonders geeignet. Bei Pancha Karma handelt sich um eine langfristige intensive Behandlung, die individuell aus verschiedenen Komponenten zusammengestellt wird.

Was heißt Panchakarma?

Der Begriff Panchakarma setzt sich zusammen aus „fünf“ (pancha) und „Handlungen“ (karman). Die Panchakarma-Kur wird als die fünffache Reinigung bezeichnet. Sie kombiniert äußere und innere Behandlungsweisen, die über einen längeren Zeitraum umgesetzt werden. Nicht jeder braucht alle fünf Handlungen und für mache Menschen ist die eine oder andere auch kontraindiziert und sollte immer im Rahmen eines intensiven Forschungsprojekt zusammengestellt werden.

Jede Handlung ist individuell abgestimmt. Nach der Ayurveda-Lehre ist jeder Mensch einzigartig in allen Bereichen von Körper Geist und Seele.

Endometriose? Unerfüllter Kinderwunsch?

Endometriose betrifft etwa 10 Prozent aller Frauen und ist damit eine der häufigsten gutartigen gynäkologischen Erkrankungen. Es gibt eine Reihe von Zentren und interessierten Gynäkologinnen, die auf das Erkennen und Behandeln der Endometriose nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Leitlinien spezialisiert sind.

[Definition: Endometriumzellen siedeln sich außerhalb der Gebärmutter, meist im kleinen Becken, an. Es finden sich Herde an den Ovarien, den Tuben, den Gebärmutterligamenten, dem Douglas-Raum, dem Bauchfell, an Darm, Blase oder Harnleiter, seltener außerhalb des kleinen Beckens. Endometriose Betroffene haben im Durchschnitt eine fünfjährige Beschwerdeanamnese vor der Diagnosestellung. Endometriose wird am häufigsten zwischen dem 25. und dem 29. Lebensjahr festgestellt. In bis zu 80 Prozent aller Bauchspiegelungen zur Sterilitätsabklärung werden Endometriose Herde gefunden.

Diagnostik: Die Diagnose Endometriose kann nur durch eine Gewebeentnahme mit anschließender histologischer und biochemischer Untersuchung gesichert werden.]

Endometriose – Definition, Diagnostik, Symptomatik und Therapie nach Prof. J. Keckstein, Villach, und PD Dr. U. Karck, Freiburg.

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